18.05.2022
Neue schonende Methode zur Risikoabschätzung bei Lebererkrankungen
Ein interdisziplinäres Forschungsteam der MedUni Wien zeigt in einer aktuellen Studie, dass die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) als schonendes Verfahren für die Vorhersage von Komplikationen bei chronischen Lebererkrankungen angewendet werden kann. Dafür haben die Wissenschafter*innen ein an der MedUni Wien entwickeltes, einfaches Risikostratifizierungssystem - den Functional Liver Imaging score (FLIS) - mit der Milzgröße kombiniert. Dieses neue nicht-invasive Verfahren kann invasive Untersuchungen ergänzen. Die Studienergebnisse wurden kürzlich im renommierten "Journal of Hepatology" publiziert.
Für ihre Studie analysierte die multidisziplinäre Forscher*innengruppe der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin und der Universitätsklinik für Innere Medizin III von AKH Wien und MedUni Wien Patient*innen der Leberzirrhose-Ambulanz des Universitätsklinikums AKH Wien. Dabei bestätigte sich der hohe Nutzen des an der MedUni Wien entwickelten Functional Liver Imaging Score (FLIS) als Ergänzung bzw. mögliche Ablöse bisheriger invasiver Verfahren zur Abschätzung von Schweregrad und Sterblichkeitsrisiko. Mit der im Rahmen der aktuellen Studie erstmals durchgeführten Verknüpfung von FLIS und Milzgröße entwickelten die Wissenschafter*innen die neue nicht-invasive Methode weiter. Denn aus der Kombination gewannen sie ergänzende Informationen zur Risikoabschätzung bei Patient*innen mit fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankungen.
Milzgröße als Risikomarker
Der FLIS wird mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) unter Verwendung eines leberspezifischen Kontrastmittels erhoben und auf einer Skala von 0 bis 6 Punkten dargestellt. In der Studie stellte sich heraus, dass Patient*innen mit fortgeschrittener Lebererkrankung und einem niedrigen FLIS (0-3 Punkte) oder einem hohen FLIS (4-6 Punkte), aber einer großen Milz (größer als 13cm Durchmesser) im Vergleich zu Patient*innen mit hohem FLIS (4-6 Punkte) und kleiner Milz (kleiner/gleich 13cm) ein 3,2-fach erhöhtes Risiko für Leber-assoziierte Komplikationen aufweisen. Weiters hatten Patient*innen mit einem niedrigen FLIS (0-3 Punkte) unabhängig von der Milzgröße im Vergleich zu jenen mit hohem FLIS (4-6 Punkte) und kleiner Milz (kleiner/gleich 13cm) ein 8,5-fach erhöhtes Sterberisiko.
Mit der Kombination von FLIS und Milzgröße griffen die ForscherInnen die in der Medizin schon länger bekannte Tatsache auf, dass es im Zuge einer chronischen Lebererkrankung häufig zu einem Bluthochdruck in dem der Leber vorgeschalteten Blutkreislauf (Pfortaderhochdruck) kommt. Dieser treibt das Auftreten von Komplikationen voran und führt zu einer Vergrößerung der Milz: Je schwerwiegender die Lebererkrankung, desto ausgeprägter ist der Pfortaderhochdruck - und desto größer ist die Milz.
Die Erkenntnisse aus der Studie sollen nun durch multizentrische, also an verschiedenen Einrichtungen parallel durchgeführte klinische Untersuchungen bestätigt werden. Wie die Autor*innen der aktuellen Analyse, Nina Bastati und Lucian Beer von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin von AKH Wien und MedUni Wien, betonen, können die fMRT mittels leberspezifischem Kontrastmittel und die Milzgrößenmessung bereits jetzt in der klinischen Praxis angewendet werden.
Für ihre Studie analysierte die multidisziplinäre Forscher*innengruppe der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin und der Universitätsklinik für Innere Medizin III von AKH Wien und MedUni Wien Patient*innen der Leberzirrhose-Ambulanz des Universitätsklinikums AKH Wien. Dabei bestätigte sich der hohe Nutzen des an der MedUni Wien entwickelten Functional Liver Imaging Score (FLIS) als Ergänzung bzw. mögliche Ablöse bisheriger invasiver Verfahren zur Abschätzung von Schweregrad und Sterblichkeitsrisiko. Mit der im Rahmen der aktuellen Studie erstmals durchgeführten Verknüpfung von FLIS und Milzgröße entwickelten die Wissenschafter*innen die neue nicht-invasive Methode weiter. Denn aus der Kombination gewannen sie ergänzende Informationen zur Risikoabschätzung bei Patient*innen mit fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankungen.
Milzgröße als Risikomarker
Der FLIS wird mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) unter Verwendung eines leberspezifischen Kontrastmittels erhoben und auf einer Skala von 0 bis 6 Punkten dargestellt. In der Studie stellte sich heraus, dass Patient*innen mit fortgeschrittener Lebererkrankung und einem niedrigen FLIS (0-3 Punkte) oder einem hohen FLIS (4-6 Punkte), aber einer großen Milz (größer als 13cm Durchmesser) im Vergleich zu Patient*innen mit hohem FLIS (4-6 Punkte) und kleiner Milz (kleiner/gleich 13cm) ein 3,2-fach erhöhtes Risiko für Leber-assoziierte Komplikationen aufweisen. Weiters hatten Patient*innen mit einem niedrigen FLIS (0-3 Punkte) unabhängig von der Milzgröße im Vergleich zu jenen mit hohem FLIS (4-6 Punkte) und kleiner Milz (kleiner/gleich 13cm) ein 8,5-fach erhöhtes Sterberisiko.
Mit der Kombination von FLIS und Milzgröße griffen die ForscherInnen die in der Medizin schon länger bekannte Tatsache auf, dass es im Zuge einer chronischen Lebererkrankung häufig zu einem Bluthochdruck in dem der Leber vorgeschalteten Blutkreislauf (Pfortaderhochdruck) kommt. Dieser treibt das Auftreten von Komplikationen voran und führt zu einer Vergrößerung der Milz: Je schwerwiegender die Lebererkrankung, desto ausgeprägter ist der Pfortaderhochdruck - und desto größer ist die Milz.
Die Erkenntnisse aus der Studie sollen nun durch multizentrische, also an verschiedenen Einrichtungen parallel durchgeführte klinische Untersuchungen bestätigt werden. Wie die Autor*innen der aktuellen Analyse, Nina Bastati und Lucian Beer von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin von AKH Wien und MedUni Wien, betonen, können die fMRT mittels leberspezifischem Kontrastmittel und die Milzgrößenmessung bereits jetzt in der klinischen Praxis angewendet werden.